Spätestens nach dem Glühbirnenausstieg und der Verbreitung von Energiesparlampen, Halogenlampen und LED-Lampen, wird in Bezug auf Beleuchtung auch die Farbtemperatur vermehrt diskutiert.
Denn so einige Umsteiger erlebten zunächst erstmal eine gehörige Überraschung, als sie ihre herkömmlichen Glühbirnen, an deren Licht sie sich über Jahrzehnte gewöhnt hatten, durch neue Leuchtmittel, wie zum Beispiel LED Lampen, austauschten.
Oft war diese Umstellung mit einem irgendwie ungewohntem Licht verbunden, das wenig wohnlich erschien. Viele Anwender empfanden diese Lichter als zu hell, zu ungemütlich und zu nüchtern.
Aus diesem Grund geben Hersteller von Leuchtmitteln oft die Farbtemperatur an, die Aufschluss über die Lichtfarbe gibt. Diese Farbtemperatur wird in Kelvin gemessen.
Kelvin als Maßeinheit der Lichttemperatur
Mit der Farbtemperatur hat man eine Maßeinheit zur Verfügung, die den Farbeindruck einer Lichtquelle beschreiben kann.
Die Farbtemperatur wird in der Einheit Kelvin (Abkürzung: K) gemessen. Je niedriger der Kelvin Wert, desto wärmer und somit auch gemütlicher wirkt das Licht.
Die drei verschiedenen Lichtfarben
Grundsätzlich wird die Farbtemperatur mit drei verschiedenen Bezeichnungen beschrieben, die jeweils für eine Kelvin Spannbreite stehen. Diese Bezeichnungen sind: Warmweiß, Neutralweiß und Tageslichtweiß (oder auch Kaltweiß genannt).
Den Charakter dieser Farbtemperaturen kann man wie folgt beschreiben:
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Warmweiß
Warmweiß ist die gemütlichste Farbtemperatur und wird aus diesem Grund immer dort verwendet, wo das Licht besonders behaglich scheinen soll. Deshalb wird diese Lichtfarbe gerne im Haushalt (Wohnzimmer), in Hotels und Gaststätten verwendet.
Warmeißes Licht wirkt leicht gelblich mit Hang ins rötliche. Diese Lichttemperatur erinnert viele Menschen an das angenehme Licht eines Sonnenuntergangs.
Neutralweiß
Neutralweißes Licht wirkt nüchtern, sachlich und heller. Es wird überall dort verwendet, wo es anders als im heimischen Wohnzimmer auf erhöhte Konzentration und besseres Sehen ankommt. Verwendung findet neutralweißes Licht zum Beispiel in Büros, Küchen, Bädern, Geschäften, Sportstudios oder auch in der Medizin.
Tageslichtweiß (Kaltweiß)
Tageslichweißes oder Kaltweißes Licht wirkt sehr hell und hat einen bläulichen Farbton. Verwendung findet tageslichtweißes Licht hauptsächlich in Lagerhallen, Werkstätten und anderen Orten, an denen eine hohe Konzentrationsfähigkeit und ein hohes Maß an Wachheit wichtig ist.
In der folgenden Tabelle siehst du die Kelvin Werte und Spannbreiten der jeweiligen Bezeichnungen:
Lichtquelle | Farbtemperatur in Kelvin |
Warmweiß (WW) | unter 3300 K |
Neutralweiß (NW) | 3300–5000 K |
Tageslichtweiß (Kaltweiß) (KW) | über 5000 K |
Einige beispielhafte Farbtemperaturen und deren Lichtquelle
Ein wenig praxistauglicher wird die ganze Theorie, wenn man sich einmal an konkreten Beispielen anschaut, welche bekannten Lichtquellen welche Farbtemperaturen aufweisen. Dazu dient die folgende Tabelle:
Farbtemperatur in Kelvin | Lichtquelle |
1500 K | Kerze |
2800 K | Glühlampe mit 100 Watt |
3000–3200 K | Halogenlampe mit 12 Volt |
4000 K | Leuchtstofflampe |
5500 K | Vormittags- und Nachmittagssonne |
7500–8500 K | Nebel |
Warum die Farbtemperatur auch bei LED Taschenlampen eine Rolle spielt
Natürlich spielt die Farbtemperatur auch bei LED Taschenlampen eine nicht unerhebliche Rolle, da sie das Lichtbild enorm beeinflusst. Nehmen wir einmal das Beispiel einer Nachtwanderung. Leuchtet man sich bei einer solchen Nachtwanderung den Weg mit seiner LED Taschenlampe, dann ist diese Taschenlampe häufig die einzige Lichtquelle, die somit für das komplette Lichtbild verantwortlich ist.
Je nach Farbtemperatur der LED Taschenlampe, kann die Ausleuchtung der Umgebung entsprechend unterschiedlich erscheinen. Jede Farbtemperatur hat auch eine Wirkung.
Wirkung der Farbtempereatur bei LED Taschenlampen
Grundsätzlich wirken kaltweiße LED Taschenlampen natürlich deutlich heller, obwohl sie es eigentlich gar nicht sind. Diese enorme Helligkeit hat jedoch auch Nachteile. So wirken mit kaltweißem Licht angestrahlte Objekte und Szenerien oft etwas steril und ohne Leben. Außerdem kann es bei kaltweißer Farbtemperatur schnell geschehen, dass sich das Farbbild ins bläuliche verfärbt und sehr kalt und unterkühlt wirkt.
Dagegen erzeugen warmweiße LED Taschenlampen deutlich natürlicher wirkende und farbenfrohere Szenarien. Bei dieser Lichttemperatur muss man jedoch mit einem gefühltem Verlust an Helligkeit gegenüber kaltweißen Taschenlampen rechnen. Außerdem kann es bei dieser Lichtfarbe vorkommen, dass sich der Lichtkegel leicht gelblich, rötlich oder gar grünlich präsentiert.
Jede Farbtemperatur hat also seine eigenen Vor- und Nachteile. Wer es extrem hell und etwas künstlich mag, greift zur Farbtemperatur kaltweiß – wer es etwas natürlicher und farbenfroher liebt, nimmt eher eine LED Taschenlampe mit warmweißem Charakter.
Welche Faktoren beeinflussen die Farbtemperatur einer Taschenlampe?
Aber welche Faktoren beeinflussen überhaupt die Farbtemperatur einer LED Taschenlampe? Kann man als Kunde vor dem Kauf evaluieren, welche Farbtemperatur die Taschenlampe haben wird? Ja und nein.
Die LED
In erster Linie beeinflusst natürlich die verbaute LED die Farbtemperatur, bzw. Lichtfarbe der jeweiligen LED Taschenlampe. Viele Taschenlampen Hersteller geben in ihren Spezifikationen bereits an, über welche Farbtemperatur die Lampe verfügt. Dort findet man dann häufig Angaben wie zum Beispiel „cool white“ für kaltweißes Licht.
Der Reflektor
Unabhängig von der verbauten LED kann unter Umständen aber auch der Reflektor für eine Veränderung der Lichtfarbe sorgen. Ein Beispiel dafür ist die Lichtfarbe der Olight R50 Pro Seeker, die wir hier bereits getestet haben. Bei dieser LED Taschenlampe wurde eine Cree XHP70 LED verbaut, die vom Hersteller mit „cool white“, also Kaltweiß angegeben wird.
Diese Farbtemperatur ist in der Theorie vermutlich auch zutreffend, sonst würde der Hersteller sie nicht angeben, aber in der Praxis sieht die Lichtfarbe doch anders aus und erzeugt einen leicht gelblich bis grün-gelblichen äußeren Lichtkranz.
Woran liegt das nun?
Hier können wir nur Vermutungen anstellen: Die in dieser LED Taschenlampe verbaute Cree XHP 70 LED hat eine gelbe Phosphor-Scheibe, deren seitlich abgegebenes Licht entsprechend gelblich scheint. Nun weißt die Olight R50 Pro Seeker darüber hinaus einen eher flachen Orange Peel Reflektor auf, der auch das Licht aufnimmt, das von der LED seitlich abgegeben wird.
Unsere Vermutung ist daher: Je flacher der Reflektor eine LED Taschenlampe ist, desto mehr seitlich abgegebenes Licht wird vom Reflektor aufgenommen. Und umgekehrt: Je tiefer der Reflektor einer Taschenlampe ist, desto eher wird das vordere Licht der LED aufgenommen und abgestrahlt, welches dann auch tatsächlich der Farbtemperatur der jeweiligen LED entspricht.
Es empfiehlt sich daher, nicht ausschließlich die Herstellerangaben zu beachten, wenn es um die Einschätzung der Lichttemperatur einer LED Taschenlampe geht, sondern sich zusätzlich in Testberichten und Reviews von Benutzern zu informieren, die das entsprechende Modell bereits im Einsatz hatten.
Für wen spielt die Farbtemperatur einer LED Taschenlampe eine Rolle?
Der ganz normale Durchschnittsbenutzer einer LED Taschenlampe dürfte sich eher selten mit dem Thema Farbtemperatur beschäftigen. Hier kommt es in erster Linie darauf an, dass die Lampe zuverlässig das benötigte Licht abgibt.
Nutzt man seine Taschenlampe jedoch für ganz bestimmte Zwecke, kann die Farbtemperatur durchaus eine Rolle spielen.
Als Beispiel können Fotografen genannt werden, die Objekte mit einer oder gar mehreren LED Taschenlampe ausleuchten. Hierbei macht es natürlich schon einen deutlichen Unterschied, ob mit einem kalten oder einem warmen Farbton ausgeleuchtet wird, denn das Licht ist nun einmal maßgeblich für die Qualität und den Charakter von Fotos verantwortlich.
Aber auch bei Rettungsdiensten und Einsätzen von Notärzten kann es unter Umständen auf die Farbtemperatur der Taschenlampe ankommen. Denn hierbei gelten natürlich ganz andere Anforderungen an das Licht, als zum Beispiel für Nachtwanderer oder Camper.
Fazit
Mit dem Wert Kelvin wird die Fartemperatur gemessen. Diese Farbtemperatur gibt darüber Auskunft, ob eine LED eher warmes oder eher kaltes Licht abgibt. Auch bei LED Taschenlampen kann diese Farbtemperatur ein Kaufkriterium sein, da für bestimmte Zwecke die Farbtemperatur durchaus eine Rolle spielen kann.